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November 2011. Susanne Bitzer berichtet von den Eindrücken ihrer Reise durch den gambischen Busch.

2011 Nicht nur an Schulmoebeln mangelt esDie Boka Loho Nursery School ist schwer zu finden. Wir rufen den Lehrer an, der sich sofort auf den Weg macht, um uns abzuholen. Im letzten Jahr haben wir fünf Stühle an die Schule gespendet. Manchmal werden unsere fünf Stühle an Nachbarn gegen Geld vermietet, um dann das Geld für den Bau neuer Schulräume verwenden zu können. Die Schule besteht aus zwei kleinen Räumen und einer Veranda, auf der vorne eine Tafel steht. Tische gibt es nur in einem Raum. Alles sieht sehr ordentlich aus, die Wände sind liebevoll bemalt und beschriftet. Die Schuluniformen werden selbst genäht und auch die Batik-Stoffe dafür werden selbst hergestellt.

Der Rektor der Schule in Kinteh-Kunda ist erstaunt über den unangekündigten Besuch, nimmt sich aber sofort Zeit für uns. Der Schulhof, die Schulbücherei und die Klassenzimmer sind sauber aufgeräumt, der Unterricht ist in vollem Gange und sehr diszipliniert. Sofort fallen uns die Löcher im Dach eines der Gebäude auf, die Holzkonstruktion ist größtenteils verfault und somit einsturzgefährdet. Die Fenster haben keine Gitter und deshalb müssen alle Möbel nach Unterrichtsschluss in andere Räume transportiert werden, damit sie nachts nicht durch die offenen Fensterlöcher gestohlen werden. Die Vorschulklasse hat keine Möbel, die Schüler sitzen auf Bastmatten am Boden. In den restlichen Klassenzimmern sitzen mindestens drei Schüler an einem Zweier-Tisch. An der Wand gibt es Reste alter Schultafeln. Die Küche ist momentan nicht in Betrieb, weil von der Regierung zwar Reis geliefert wurde, aber sonst nichts, vor allem gibt es kein Öl.

In Salikehe kommen drei Kinder zu uns und verkaufen uns Erdnüsse vom Feld für einen Dalasi. Sie sind so arm, haben keine Schuhe und völlig zerlöcherte Kleider an. Wir schenken ihnen unsere T-Shirts und kurzen Hosen, die vom gestrigen Schwimmen noch nass sind. Die Gegend Kinteh-Kunda und Farafenni ist besonders arm. Gerade die Kinder aus diesen kleinen Dörfern werden nie in ihrem Leben eine Schule besuchen können. Deshalb überlassen wir ihnen wenigstens Kleider und Schuhe, auch wenn es nur einmal im Jahr ist.